Evelyne Gebhardt Der Ort hätte nicht besser gewählt sein können: Evelyne Gebhardt, Mitglied des europäischen Parlaments, sprach im Mannheimer Gründerinnenzentrum in G7, einem der Erfolgsprojekte, das mit EU Geldern finanzierte wurde, um Frauen bei der Existenzgründung zu beraten und zu unterstützen. Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) Mannheim hatte Gebhardt als Gastrednerin zu ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung eingeladen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden von der Mannheimer AsF-Vorsitzenden Dr. Claudia Schöning-Kalender begrüßt, die im Namen des Vorstands den Rechenschaftsbericht der Arbeitsgemeinschaft vortrug.
Hierbei stellte Schöning-Kalender, die auch im AsF Landes- und Bundesvorstand vertreten ist, fest: „Wir haben uns im vergangenen Jahr verstärkt eingemischt. Mit unseren gut besuchten Veranstaltungen und unseren Anträgen z.B. zum Reißverschluss auf Kommunalwahllisten oder mit „Frauen auf`s Podium“ haben wir uns aktiv und erfolgreich eingebracht“.
Nach einer kurzen Aussprache zum Rechenschaftsbericht, Wahlen standen diesmal nicht an, hielt die AsF-Landesvorsitzende Annette Sorg ein kurzes Grußwort und ermöglichte Einblicke in die landespolitische Arbeit.
Im Anschluss daran ging die Europaabgeordnete und stellvertretende Bundesvorsitzende der AsF, Evelyne Gebhardt, in ihrem Vortrag zu „Vorstandsbonus statt Herdprämie“ sowohl auf die geschichtlichen als auch aktuellen Herausforderungen der europäischen, und insbesondere der deutschen, Frauenbewegung ein. In ihren kurzweiligen Ausführungen, die immer wieder durch Nachfragen aus dem Publikum unterbrochen wurden und mit zahlreichen Anekdoten aus ihrer eigenen Biographie gespickt waren, machte die Europapolitikerin vor allem eines klar: „Solidarität zählt zu unseren Stärken. Frauen brauchen starke Netzwerke, um ihre gesellschaftlichen Ideen zu verwirklichen.“
Als Herausforderungen nannte Gebhardt u.a. die unzureichende Vertretung von Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten, hierzu sei für Herbst ein Vorschlag der europäischen Kommission zu erwarten. aber auch die Unterrepräsentation von Frauen im Bundestag, den Landtagen und Kommunalparlamenten prangerte sie an. Hier sieht Evelyne Gebhardt die AsF mit ihren Forderungen und Anträgen klar auf dem richtigen Weg.
Aus der angeregten Diskussion im Anschluss an ihren Vortrag ergab sich mit „Altersarmut von Frauen“ eine Thematik, die die Mannheimer AsF gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft für Senioren (AG 60plus) und den Jusos zeitnah inhaltlich bearbeiten möchte. „Die Kooperation mit anderen Arbeitsgemeinschaften funktioniert sehr gut und wir wollen diese in Zukunft gerade bei Themen, die unterschiedliche Zielgruppen betreffen, weiter ausbauen“, erklärt Melanie Seidenglanz aus Reihen des Mannheimer AsF-Kreisvorstands.
Zum Abschluss bedankte sich Schöning-Kalender bei Gebhardt für ihren engagierten Beitrag sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die spannende Diskussion.