Die Dachkampagne des Landesfrauenrats unter dem Motto „ Halbe Kraft reicht nicht“ bot der Mannheimer Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF) und den Jusos Mannheim Anlass mit einem gemeinsamen Infostand für die Änderung des Kommunalwahlrechts zu werben.
Ausgangslage ist, dass in Baden-Württemberg Frauen nur mit einem Anteil von 20 Prozent in Gemeinde- und Kreisräten vertreten sind. Das Grundgesetz schreibt allerdings in Artikel 3 die Gleichbehandlung vor. Ohne die Mitwirkung und das Engagement von 51 Prozent der Bevölkerung fehlt unserer Gesellschaft die Kraft notwendige zur gesellschaftlichen Veränderung. Und zu ändern gibt es wahrlich viel, dies sahen auch viele der interessierten Bürgerinnen und Bürger so, die den Stand aufsuchten und sich mit Flyer über die Aktion informierten.
„Damit die Frauen im Land ihre Lebenswelt mitgestalten können, müssen sie in den Parlamenten angemessen vertreten sein. Hinter uns liegen vierzig Jahre Diskussionen, Appelle und halbherzige Zusagen – damit muss nun Schluss sein und Taten müssen folgen!“, mahnt die Mannheimer AsF-Vorsitzende Dr. Claudia Schöning-Kalender.
Frankreich benötigte lediglich zwei Jahre, um den Frauenanteil in kommunalen Parlamenten von 25,7 Prozent auf 47,5 Prozent beinahe zu verdoppeln. Dieser Erfolg beruht maßgeblich auf dem Parité-Gesetz, das Frauen und Männern jeweils 50 Prozent der Listenplätze bei Kommunalwahlen garantiert – streng abwechselnd nach dem Reißverschlussprinzip.
Deshalb fordern wir: Schluss mit den halben Sachen! Jetzt geht es ums Ganze. Die Landesregierung will das Kommunalwahlrecht ändern. Bitte schön – aber dann auch im Sinne der Frauen! „Bitte helft alle mit unsere Forderung durchzusetzen, die paritätische Besetzung der KandidatInnenlisten im Kommunalwahlgesetz festzuschreiben“, so das AsF Vorstandsmitglied Melanie Seidenglanz.
Eine Unterstützerliste und Unterzeichnung ist unter: http://www.halbe-kraft-reicht-nicht.de im Internet problemlos möglich. Auch herkömmliche Unterschriftenlisten können dort ausgedruckt werden. Für weitere Nachfragen stehen die Mitglieder der AsF Mannheim zur Verfügung.